Derzeit denke ich vermehrt über das nachhaltige Nähen nach. Als ich darüber nachdachte, was ich schnell und einfach verbessern könnte, sah ich meinen irgendwie zimmervollen Badmülleimer. Monatelang hatte ich zunächst zur abendlichen Gesichtsreinigung feuchte Wegwerf- Gesichtstücher genutzt- bis mir meine Schwester erzählte, dass diese schlecht seien. Ich kam zwar immer gut mit ihnen zurecht und habe im Gesicht auch eine unempfindliche Durchschnittshaut- aber der Hinweis, dass man sich durch die Tücher viel Mikrofussel in die Poren “stopft” fand ich jetzt nicht so schön. Dadurch, dass mir dann Mizellenwasser geschenkt wurde, find ich wieder an, Wattepads dafür zu nutzen. Da diese aber so unheimlich viel Müll produzieren, möchte ich euch gerne zeigen, wie ihr euch auch selbst welche aus Mikrofasertüchern, oder Baumwollhandtüchern nähen könnt. Diese können gewaschen und somit immer wieder verwendet werden. Gerade für diejenigen, die viel abzuschminken haben, ist es bestimmt ich ein Preisvorteil. Das Nähen geht schnell und recht einfach- ein kleines Tutorial habe ich hier für euch zusammen gestellt.
Welches Material?
- Mikrofasertücher (gibt es in Drogerien im Haushaltsbereich)
- oder Baumwollwaschlappen (Achtung, diese sind eher rau)
- Stoffreste für die zweite Stofflage- hier am Besten 100% Baumwolle
- Overlockmaschine oder Zickzackstich an der normalen
- Stoffschere
- Kreis-Vorlage (Becher/Glasrundung zum Abzeichnen)
- Stoffmarkierstift/Schneiderkreide/weicher Bleistift)
Zuschnitt
Positioniere deine Kreisvorlage auf dem Stoff und zeichne drumherum. Ich habe das erste ausgeschnittene Pad dann wiederum als Vorlage genutzt, da es sich gut eignet, um direkt drumherum auszuschneiden (ggf. kurz auf anderer Stofflage feststecken). Dadurch entfällt auch das Nutzen eines Markierstiftest, diese können gerade bei Mikrofaser viel hängenbleiben, was sehr nervig ist). Anfangs habe ich einen Wattepad aus dem Handel als Vorlage genutzt- davon kann ich nur abraten! Denn: wenn du mit der Overlockmaschine beide Stoffe versäuberst, musst du eine Geradstichmaschine irgendwie zwingen einen Kreis zu nähen. Und hier gilt: je kleiner das Pad/der Radius, desto schwerer wird es! Deswegen habe ich mich an einem Kreisradius von ca. 7,5 cm gehalten. Ich fand, das ist der perfekte Spagat zwischen “es soll für eine Einmal Nutzung klein genug und groß genug für das Overlock-Nähen sein”.
Nähen
Lege die beiden Stofflagen (du kannst natürlich auch 2x Mikrofaser verwenden) aufeinander und klemme sie direkt vor den Nadeln unter den Nähfuß ein. Nutze ruhig das Messer um kleine Unsauberkeiten eventuell noch zu beschneiden, oder als Orientierungsschiene, an dem du den Stoff entlang “bugsierst”. Bugsieren ist hier das richtige Wort, denn es dauert vielleicht einige Pads, bis du raus hast, wie du die Kreise gut mit der Overlock nähst. Ich muss sagen, es lohnt sich aber, da der Kantenabschluss einfach super versäubert ist. Das Problem bei Frottier, Baumwollwaschlappen- oder Mikrofaser ist nämlich das extreme Fusseln!
Stelle an der Overlock die Stichlänge herunter (bei meiner Singer Ultralock habe ich auf 2 gestellt) und schiebe den Stoff Stück für Stück im Kreis. An der normalen Nähmaschine stellst du bitte einen sehr engen Zickzackstich ein mit einer Breite von 4-5 mm. Ziehe die Fadenenden mit einer Sticknadel in die Schlaufen der Overlocknaht, oder verknote die Enden per Hand. Bei der normalen Nähmaschine bitte normal verriegeln (vor- und zurücknähen).
Pflege der Pads
Ich empfehle, sich vielleicht noch ein kleines Utensilo zu nähen, in dem die Pads liegen- und einen Wäschesack aus Netzstoff, in dem die gebrauchten Pads gesammelt und dann zusammen gewaschen werden können. Sie können bei bis zu 40 Grad gewaschen werden und ebenfalls im Netzsäckchen getrocknet werden, oft ist dies aber nicht nötig, da gerade Mikrofaser meist schon recht trocken aus der Waschmaschine kommt. Ich lege meine einfach noch etwas auf die (nicht angeschaltete) Heizung zum Trocknen.
Bitte nutze auf keinen Fall Weichspüler, wenn du deine Pads wäschst, denn sie verstopfen durch ihn und nehmen danach weniger Schmutz auf. Ich habe auch irgendwo aufgeschnappt, dass die Stoffe Nagellackentferner nicht gern mögen!
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